5 Tipps für den Urlaub in der Selbstständigkeit
Jeder kennt es, jeder hasst es. Der Spam während man eigentlich im Urlaub ist und nicht arbeitet. Am Ende hat man vorher, nachher und danach mehr zu tun gehabt als im normalen Arbeitsalltag. Ich habe gedacht, dass ich niemals da rausfinden würde und habe es dieses Jahr aber plötzlich geschafft wie? Dank Corona war ich so verpeilt, dass ich bis kurz vorher es vergessen habe und normal gearbeitet habe. Natürlich habe ich auch ein paar Vorkehrungen gemacht, weshalb es dann doch sehr leicht fiel, zu gehen.
1. Keine Urlaubsreminder-Mail
….bis mindestens eine Woche vorher, nicht früher. Dieses Jahr war es 4 Tage vorher und was soll ich sagen? Es war ein Segen. Denn es konnten garnicht mehr so viele Kunden vorher kommen und plötzlich noch alles mögliche haben. Ich habe dieses Jahr eine Monatsplanung eingeführt, wie viele Aufträge ich aufnehmen möchte und konnte so bereits sagen „Ok ich habe aber erst September wieder etwas Zeit dafür“. Also fielen generell diese spontanen Aktionen der Kunden weg. Also habe ich meine Remindermail so geschrieben, dass entweder keiner kam oder ich sie genau wie sonst auf die Warteliste setzen konnte. Alle anderen wichtigen Aufträge? Lies gern weiter.
2. Sei offiziell so wenig wie möglich erreichbar
Vorletztes Jahr meinte ich noch so, schreib mir bei wichtigen Sachen per WhatsApp… Was war? Ich wurde andauernd sogar angerufen. Letztes Jahr habe ich es dann mit dem Satz „Im Notfall kannst Du Dich mit dem Betreff Notfall wie einer toten Website bei mir per Mail melden“. Natürlich gab es dann Leute, die dann andauernd Notfall in den Betreff geschrieben haben, um sofort dranzukommen.
Dieses Jahre habe ich dann…
Einfach gar nichts geschrieben! Weise sie einfach nicht darauf hin und sag, dass Du im Urlaub bist. Wenn es wirklich einen Notfall gibt, der tragisch ist, dann wird Dein Kunde Dich auch so erreichen können und findet einen Weg, wie er es auch schon die Jahre zuvor getan hat. Wenn es kein Notfall ist und sie nochmal nachhaken schreib ihnen eine Nachricht, dass Du im Urlaub bist und das machst, wenn Du wieder da bist. Sie verstehen das, auch wenn man das kaum glaubt, und lassen Dich danach in Ruhe Deinen Urlaub genießen. Wir kennen unsere Kunden, sie sind normal super nett und machen dann plötzlich so etwas. Wir sind als Kunden manchmal vermutlich nicht anders. Man merkt es einfach nicht und vergisst auch Sachen im eigenen Stress und Alltag. Wenn wir nett darauf angesprochen werden, dass derjenige seine heiß verdiente Auszeit braucht, dann sagen wir nie Nein oder? Genauso auch unser Kunde, der genauso unser Bestes eigentlich möchte. Er möchte Dir auf keinen Fall etwas Böses in dem Moment.
Richte eine Abwesenheits-Mail ein
Und hier gleich im Anschluss zu drittens, der Abwesenheitsmail. Bei Mails kannst Du es auch einfach handhaben und auch mal eine allgemeine Abwesenheits-Mail einrichten. Sowas wie: „Hallo, danke, dass Du Dich gemeldet hast. Leider bin ich momentan bis einschließlich … im Urlaub und schwer zu erreichen. Ich schau mir Deine Mail nach meiner Rückreise an und schreibe Dir so schnell es geht zurück. In dringenden Fällen werde ich mich entsprechend bei Dir passend zurückmelden. Liebe Grüße aus dem Urlaub“
Kleiner Tipp: Verwende niemals Dein Rückreisedatum, sondern das Datum, an dem Du dann wirklich auch wieder zum arbeiten da bist!
4. Plane die Kunden gleich um Deinen Urlaub
Wie ich bereits erzählt habe, habe ich angefangen, meine Monate zu planen. Ich habe nicht mehr gesagt: Ich habe noch so und so viele Kunden vor mir, sondern habe angefangen, in Monats-Schritten meine Kunden einzuplanen, da ich so viele Anfragen erhalten habe. Im Mai war ich bereits im August/September und habe damals dann zu mir gesagt, dass ich meinen Urlaub wie einen Kunden behandle und dort dann auch passend keine Kundenaufträge zu machen sind. Um meinen Urlaub herum habe ich dann noch jeweils eine halbe Woche dazu getan, um alles aufarbeiten zu können. Im Endeffekt war ich mit meinen Aufträgen dann eine Woche bis eine halbe Woche vor dem Urlaub fertig und hatte nach meinem Urlaub Zeit, um meine Mails aufzuarbeiten. Falls ich dort keine Arbeit gehabt hätte, hätte ich sie zum Beispiel für Social Media und die Website nutzen können, also für eigene Projekte, was auch von Vorteil gewesen wäre. Also Win Win.
5. Mach Dir eine Liste und setze Deadlines
Kommen wir zum letzten Punkt, weshalb das so gut mit dem Herumplanen geklappt hat. Ich habe mir eine Liste erstellt, welche Aufträge wirklich wichtig sind. Diese habe ich eine Woche vorher abgeschlossen, falls noch etwas Postfinales kommen sollte. Kleine Aufträge, wo der Kunde sich vielleicht seit einer Woche nicht mehr meldet, habe ich so behandelt, dass ich ihnen geschrieben habe. Ich habe dem Kunden erzählt, dass ich bis zu einem bestimmten Datum noch Zeit habe und sonst im Urlaub wäre und ihn dann gefragt, ob er es gern vorher noch fertig braucht oder ob es bis danach noch Zeit hat, dass er auch für sich noch Zeit hat, alles zu kontrollieren. So überlasse ich es dem Kunden, ob er zu einer neuen Prio wird oder er sagt, lass danach machen. In jedem Fall hat der Kunde entschieden und wurde mit einbezogen.
Allgemein darfst Du Dich nicht schlecht fühlen, für Dich und Deinen Urlaub einzustehen. Signalisiere klar Deine Wünsche und beziehe auch mal den Kunden passend mit ein, dass er sich gut aufgehoben fühlt, auch wenn Du mal nicht erreichbar bist.
Zu guter Letzt mach Deine Arbeit nicht im Urlaub und starr nicht die ganze Zeit darauf. Genieß’ Deinen Urlaub 🙂
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